BRC104: Gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Rolle der Öffentlich-Rechtlichen Kristina Kobrow: Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und inwiefern können öffentlich-rechtliche Medien zum Zusammenhalt beitragen? Was erwarten Menschen von den Öffentlich-Rechtlichen und sehen sie diese Leistungserwartung auch als erfüllt an? Eine repräsentative Studie von ARD, ZDF und Deutschlandradio hat genau dies im Frühjahr 2025 untersucht. Und Jan-Hinrik Schmidt hat die Anstalten beraten. Jan ist Senior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung I Hans-Bredow-Institut und er ist Leiter des am Standort Hamburg angesiedelten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt und heute hier im BredowCast zu Gast, um die Befunde der Studie einzuordnen. Hallo lieber Jan, schön, dass du da bist und wir über die Studie sprechen. Jan-Hinrik Schmidt: Hallo Kristina. Kristina Kobrow: Die Studie heißt, „Was die Gesellschaft zusammenhält und was öffentlich-rechtliche Medien dazu beitragen“. Daraus liest sich ja schon relativ viel. Kannst du nochmal in deinen Worten vielleicht formulieren, was ihr mit dieser Studie konkret wolltet? Was war das Ziel? Jan-Hinrik Schmidt: Also es ging den drei beteiligten Anstalten, ARD, ZDF und Deutschlandradio darum, angesichts der ganzen aktuellen Debatten um vermeintliche Polarisierung der Gesellschaft, Auseinanderbrechen von gesellschaftlichen Teilgruppen, Gefährdung des Zusammenhalts in Zeiten von vielen verschiedenen Krisen, zu ermitteln, welche Rolle sie selber denn spielen als öffentlich-rechtliche Anstalten. Und das ist insbesondere deswegen wichtig, weil öffentlich-rechtliche Medien in Deutschland den Auftrag haben, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen. Das steht im Medienstaatsvertrag, also dem Dokument, wo niedergelegt ist, was öffentlich-rechtliche Medien tun sollen. Es gab vor fünf oder sechs Jahren schon mal eine Vorläuferstudie, die das ZDF auch unter Beratung des Hans-Bredow-Instituts durchgeführt hatte, wo es speziell um die zusammenhaltsrelevanten Leistungen des ZDF ging. Das heißt, es gab schon so erste Vorarbeiten, aber in der Studie, das ist das Neue und auch tatsächlich, ich finde Beeindruckende, haben sich die drei Häuser zusammengetan und haben gemeinsam eine Studie konzipiert und haben dadurch tatsächlich, meines Wissens, zum ersten Mal so ein Bild gezeichnet, wie die öffentlich-rechtlichen Medien in Gänze in Deutschland gesehen, also im Hinblick auf Zusammenhalt gesehen und beurteilt werden. Kristina Kobrow: Und du hast jetzt gerade auch schon gesagt, du hast beraten. Das heißt, die Studie kommt von den Anstalten. Was war denn konkret jetzt deine Aufgabe oder die Aufgabe des Hans-Berdow-Instituts? Jan-Hinrik Schmidt: Im Prinzip dabei zu helfen, dass so eine Befragung, ich sage mal, wissenschaftlich sauber ist. In allen Häusern gibt es eigene Medienforschungsanstalten, die natürlich auch selber regelmäßig Befragungen durchführen. An der Stelle ging es auch darum, dass der Anschluss an den Stand der wissenschaftlichen Forschung rund um Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts hergestellt wurde. Das Hans-Bredow-Institut hat eine lange Tradition in der Forschung zu öffentlich-rechtlichen Medien über das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, an dem ich ja auch beteiligt bin, haben wir speziell diesen Fokus, also was hält die Gesellschaft zusammen, welche Entwicklungen zeigen sich gerade und dadurch, was in gewisser Weise naheliegend, dass ich dann auch dabei helfe, dass diese Studie eben auch die richtigen Fragen stellt und die auch in der Auswertung und Bewertung der Ergebnisse, wir das anschließen können, an aktuelle Debatten, die an anderen Stellen in Sozialwissenschaften gerade geführt werden. Kristina Kobrow: Und wer wurde dann genau befragt und wann und wie? Telefonisch, im Internet, inwieweit ist die Studie dann auch repräsentativ? Jan-Hinrik Schmidt: Sowohl als auch. Also es war eine sogenannte Mixed-Mode-Befragung mit, ich glaube, Halbe-Halbe, telefonisch und webbasiert, also online basiert. Der Online-Teil ging über ein sogenanntes Signal, also über eine größere Gruppe von Menschen, aus denen regelmäßig dann wiederum Teilgruppen zufällig ausgewählt werden, die befragt werden. Diese ganze methodische Umsetzung hat ein spezialisiertes Umfrageinstitut gemacht, Mindline in Berlin, und befragt wurden 1350, glaube ich, oder 51 Menschen. Und wenn man die gewichtet nach Alter, Geschlecht, Wohnort, dann kann die Stichprobe Repräsentativität für die deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren beanspruchen. Also es ist im Prinzip eine Studie, die nach allen Regeln der Umfrageforschung und Kunst durchgeführt wurde. Und wir betrachten die Ergebnisse als repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 14. Kristina Kobrow: Was heißt denn, bevor wir jetzt direkt auf die öffentlich-rechtlichen Medien zu sprechen kommen, gesellschaftlicher Zusammenhalt überhaupt? Also wie kann man den definieren? Jan-Hinrik Schmidt: Zusammenhalt, gesellschaftlicher Zusammenhalt, äußert sich an verschiedenen Ebenen. Das fängt bei Einstellung der Menschen an. Wie denken Menschen so über die Gesellschaft und ihre soziale Umwelt? Geht über bestimmte Praktik- und Handlungsweisen, mit denen sich Menschen mit anderen in Beziehung setzen. Es hat was mit der Qualität von Beziehungsnetzwerken zu tun. Sind Menschen stark oder schwach eingebunden? Es hat auch was mit gesellschaftlichen Institutionen und Infrastrukturen zu tun. Und jetzt bewegen wir uns schon so langsam in den Bereich der öffentlich-rechtlichen Medien. Und es hat was mit gesellschaftlichen Diskursen zu tun. Also auch die Art und Weise, wie wir über Zusammenhalt und den Zustand der Gesellschaft reden, macht etwas mit dem Zusammenhalt. Und die beiden letztgenannten Aspekte, also Institutionen und Infrastrukturen einer Gesellschaft und gesellschaftliche Diskurse über den Zusammenhalt, die sind jetzt für diese Studie wichtig. Weil wir es zum einen eben mit öffentlich-rechtlichen Medien als einer wesentlichen Infrastruktur des Zusammenhalts zu tun haben. Da kommen wir vielleicht nachher noch drauf. Andere wären zum Beispiel Systeme der Sozialsicherung, ÖPNV, andere Dinge, die als Infrastrukturen dazu beitragen, dass Menschen an die Gesellschaft angebunden sind. Kristina Kobrow: Also Daseinsvorsorge? Jan-Hinrik Schmidt: Genau. Und die Diskurse, naja, das ist der Umstand, dass wir jetzt, ja, kann man sich jetzt streiten, wann man da anfangen will, seit zehn Jahren vielleicht, also seit Mitte der 2010er Jahre, seit Corona vielleicht nochmal stärker, in den letzten Jahren nochmal verstärkt mit dem weiteren Starkwerden der AfD und rechtsextremen Akteuren, dass wir darüber sprechen, was hält denn die Gesellschaft noch zusammen oder bestimmte Teile der Gesellschaft. Und in diesen Debatten wird eben auch regelmäßig über die Rolle der Medien gesprochen, der öffentlich-rechtlichen Medien insbesondere. Und dadurch sind diese beiden Perspektiven auf Zusammenhalt. Es hat was mit Infrastrukturen und Institutionen zu tun und es hat was mit gesellschaftlichen Diskursen zu tun. Die waren für uns, für die Studie jetzt das Wichtigste. Kristina Kobrow: Ihr habt auch abgefragt, wie denn die Befragten überhaupt den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder gar nicht den gesellschaftlichen, sondern den Zusammenhalt einschätzen. Was war da euer Ergebnis und spiegelt das vielleicht auch das, du hast das jetzt gerade schon gesagt, es wird viel darüber über Zusammenhalt und die Gefährdung gesprochen, spiegelt das auch Ergebnisse aus anderen Studien wider? Jan-Hinrik Schmidt: Ja, also wir haben uns damit eine Reihe von Fragen genähert, die auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Wir haben Fragen gestellt, die eher so das Eingebundensein der Menschen im eigenen Umfeld erfragt haben. Also zum Beispiel eine Frage, wie sehr erleben sie Zugehörigkeit und Zusammenhalt in der Familie, in ihrem Freundeskreis, im Verein, in dem sie Mitglied sind, in ihrer Nachbarschaft. Wir haben die Leute auch gefragt, ob sie Unterstützungsnetzwerke haben, wenn sie in finanzielle Probleme kommen, wenn sie Beratung brauchen, einen Job anfangen oder wenn sie längere Zeit krank wären. Das sind so typische Indikatoren oder Fragen, die darauf abzielen, ob ein einzelner Befragter jetzt tatsächlich eingebunden ist. Wir haben auch noch, muss ich noch ergänzen, auch gefragt, ob die Leute sich selber politisch aktiv engagieren. Also nicht nur, ob sie bei der Bundestagswahl gewählt haben, sondern auch, ob sie eben tatsächlich ehrenamtlich irgendwo aktiv sind, ob sie schon mal Geld gespendet haben an eine politische Partei oder an eine Nichtregierungsorganisation, ob sie schon mal Kontakt aufgenommen haben mit den PolitikerInnen. Und aus diesen verschiedenen Indikatoren kann man im Prinzip ermitteln, ob einzelne Personen erst mal eingebunden sind in die Gesellschaft. Das war der eine Teil. Und der andere Teil, die andere Frage war, wie die Menschen den gesellschaftlichen Zusammenhalt generell in der Gesellschaft wahrnehmen. Den Leuten wurden Aussagen vorgelegt, der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland ist gefährdet und dann sollten sie zustimmen, Stimme voll und ganz zu, Stimme eher zu und so. Das sind so klassische Methoden, wenn man sowas fragt. Und das heißt, da haben wir dann eher so auf den Blick erfragt, den die Menschen auf die Gesellschaft als Ganzes haben. Das Interessante ist, dass Mehrheiten der Deutschen, also jeweils so zwei Drittel und mehr, relativ gut eingebunden sind. Das heißt, die berichten davon, dass sie in ihrem Umfeld eigentlich Zugehörigkeit und Zusammenhalt erfahren, die jetzt nicht in dem gleichen Maße, aber irgendeine Art von politischer Aktivität machen auch die meisten. Aber gleichzeitig ein ähnlich hoher Anteil hält den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland für gefährdet. Kristina Kobrow: Also auch zwei Drittel. Jan-Hinrik Schmidt: Ungefähr zwei Drittel, genau, stimmen dieser einen Aussage eher oder voll und ganz zu. Das heißt, wir haben auf den ersten Blick so eine Diskrepanz im Nahraum, im persönlichen Umfeld fühlt sich eine Mehrheit eingebunden. Aber mit Blick auf die Gesellschaft sagt auch eine Mehrheit, der Zusammenhalt ist gefährdet. Das ist erstmal erklärungsbedürftig. Die eine mögliche Erklärung ist, dass Menschen, wenn man sie fragt, wie erlebst du den oder wie schätzt du den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein, dass sie dann an Situationen denken aus ihrem Alltag, die aber nicht was mit ihren Freunden oder ihrer Nachbarschaft zu tun haben. Zum Beispiel, dass sie, wenn sie im öffentlichen Raum unterwegs sind, im Bus sitzen, so das Gefühl haben, das ist alles, die sind alle feinselig oder ich überspitze jetzt gerade, dann wäre das immer noch eine, dann würde diese Aussage immer noch von persönlichen Eindrücken gespeist sein. Also diese Aussage, Zusammenhalt ist gefährdet, aber diese persönlichen Eindrücke beziehen sich eben über Situationen, wo man nicht mit dem, sag ich mal, etwas weiteren Bekanntenkreis zu tun hat. Die andere, und das schließt sich nicht aus, die andere Erklärung ist, dass Menschen diesen Eindruck deswegen haben, weil in den Medien tagtäglich darüber berichtet wird, dass es die Krisen gibt, dass der Zusammenhalt gefährdet sei. Es wird ständig daran appelliert, wir müssen mehr zusammenhalten, um all das zu bewältigen, was vor uns ist. Und das prägt natürlich auch das Bild der Menschen. Das sagt erstmal, also diese Erklärung für diese Diskrepanz sagt noch nichts darüber aus, ob diese gesellschaftlichen Debatten in den Medien gerechtfertigt sind oder nicht. Aber es prägt die Wahrnehmung der Menschen und dann würde es erklären, warum eben ein gewisser Teil sagt, ja, der gesellschaftliche Zusammenhalt ist gefährdet, liest man doch ständig. Kristina Kobrow: Es prägt die Antworten dann auch in dem Sinne. Der Schwerpunkt lag ja jetzt eben auf den öffentlich-rechtlichen Medien und der Frage, inwieweit, also was erwarten denn die Befragten, also die Bevölkerung in Deutschland, hier von denen und wird das auch erfüllt, diese Erwartung. Jetzt ist, ich kann das nochmal vorlesen, du hast es auch am Anfang schon erwähnt, ein Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien, auch verankert im Medienstaatsvertrag, dass sie, und das zitiere ich jetzt mal, also sie haben die Aufgabe, „in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration, den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie den gesamtgesellschaftlichen Diskurs in Bund und Ländern fördern.“ Wie können das denn öffentlich-rechtliche Medien tun? Also die ja eben Radioprogramm machen, die Fernsehprogramm machen, die online aktiv sind. Wie misst man das? Jan-Hinrik Schmidt: Wie können das öffentlich-rechtliche Medien tun? Ja, tatsächlich nicht. Es gibt nicht die eine Abteilung in der ARD, die sagt so und wir fördern jetzt den Zusammenhalt. Oder beim Deutschlandradio, die eine Redaktion, die sagt, wir fördern jetzt den Zusammenhalt, sondern das ist ein Auftrag, der letztlich nur dadurch erfüllt werden kann, dass öffentlich-rechtliche Medien eben in ihrem gesamten Programm immer wieder sozusagen mitdenken und sozusagen mitbehandeln, dass das, was sie tun, die Gesellschaft zusammenhält und nicht spaltet oder gegeneinander aufbringt oder so. Und auch das ist was, das ist im redaktionellen Alltag an vielen Stellen, vermute ich, ich habe jetzt nicht in Redaktionen reingeguckt, aber das schwingt halt mit. Die Redaktionen machen ihr Programm und im Prinzip ist es so eine Daueraufgabe sicherzustellen, sich immer wieder zu fragen, ist denn das, was wir tun, die Art, wie wir berichten, die Themen, die wir auswählen, das Programm, was wir zusammenstellen, egal ob jetzt informierend oder auch fiktional-unterhaltend, trägt das dazu bei, du hast es ja vorgelesen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu fördern. So. Auf die Frage, wie machen sie das? Ja, indem sie in möglichst alle Facetten ihres öffentlich-rechtlichen Programms mitdenken, dass sie diesen Auftrag haben und immer wieder auch reflektieren, wie werden wir dem gerecht? Um das sozusagen beantworten zu können, dient unter anderem diese Umfrage. Also diese Befragung ist ja genau dazu da, dass man etwas genauer sagen kann, an welchen Stellen gibt es denn Erwartungen und auch, werden diese Erwartungen erfüllt bzw. wie werden die Leistungen wahrgenommen und gibt es da Unterschiede in bestimmten Gruppen? Und wir haben für die, jetzt sind wir bei der zweiten Frage von dir, wie misst man so was? Da haben wir zum einen erst mal natürlich zwei getrennte Fragen gestellt. Wir haben einmal die Menschen gefragt, was sie von öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland in ihrer Gänze erwarten und wir haben sie gefragt, wie sie bestimmte Leistungen wahrnehmen, ob die erfüllt sind oder nicht. Man kann natürlich Leute jetzt erst mal ganz plump, sage ich mal, auch fragen, erwartest du, dass die Öffentlich-Rechtlichen zum Zusammenhalt beitragen? Das haben wir auch unter anderem gemacht, da ist auch über 80 Prozent erwarten das, aber man muss das runterbrechen. Und da haben wir im Prinzip eine Unterteilung zugrunde gelegt in so drei, aus unserer Sicht grundlegende Aspekte oder man könnte Dimensionen oder Faktoren sagen, also bestimmte Bündel von Aktivitäten, die auf Zusammenhalt einzahlen. Und jetzt wird es kurz, im Moment wird es jetzt abstrakt. Das sind nämlich Synchronisierung, Repräsentation und Dialog. Ich kann das kurz erklären. Also Synchronisierung umfasst all die Leistungen, mit denen öffentlich-rechtliche Medien im Prinzip dazu beitragen, dass es ein gemeinsames, geteiltes Bild von der Gesellschaft gibt, indem also öffentlich-rechtliche Medien zum Beispiel eben Wissen bereitstellen, von relevanten Ereignissen berichten, große Ereignisse übertragen auch, dass in dem Moment die Menschen in Deutschland, indem sie öffentlich-rechtliche Medien nutzen, was gerade, also sie wissen gemeinsam, was gerade passiert und sie wissen auch oder können auch unterstellen, dass andere das auch wissen. Kristina Kobrow: Und dass es eine bestimmte Relevanz hat. Jan-Hinrik Schmidt: Genau. Das ist mit Synchronisierung gemeint, nicht Synchronisierung im Sinne von Gleichschaltung von Meinungen, ganz wichtig, überhaupt nicht, sondern Synchronisierung im Grunde im Sinne von geteiltem Wissen, was gerade auf der Tagesordnung steht. Der zweite Aspekt ist Repräsentation. Da geht es darum, dass öffentlich-rechtliche Medien sozusagen gesellschaftliche Vielfalt repräsentieren, also abbilden, dass man in den öffentlich-rechtlichen Medien eben möglichst viel über die Breite der Gesellschaft mitbekommt. Wir leben in einer liberal vielfältigen Gesellschaft. Das heißt, es gibt ganz viele unterschiedliche Lebenswelten, Ansichten, Meinungen, Weltbilder und die sollen in den Grenzen des Demokratischen natürlich idealerweise, die sollen repräsentiert werden. Repräsentieren hat auch die Facette des Fürsprechens. Also Menschen, die vielleicht marginalisiert sind, die nicht in Machtpositionen sind, die kommen idealerweise in den sozialen Medien, sage ich schon, in den öffentlich-rechtlichen Medien, werden die auch repräsentiert. Das heißt, also es wird ihre Stimme sozusagen für sie zu Gehör gebracht. Das ist also der zweite Aspekt. Alles, was so mit dem Abbild von gesellschaftlicher Vielfalt und von unterschiedlichen Meinungen und Ansichten zu tun hat, ist damit abgedeckt. Und das dritte ist Dialog. Und das hat auch im Prinzip, wenn man genauer hinguckt, nochmal so zwei unterschiedliche Aspekte. Das eine ist, dass öffentlich-rechtliche Medien auch Räume bereitstellen sollen, in denen unterschiedliche Gruppen der Gesellschaft zueinander sprechen, bisschen abstrakt ausgedrückt, also in denen Verständigungsprozesse stattfinden. Das könnte eine Talkshow sein, idealerweise, wo unterschiedliche Argumente aufeinanderprallen und Menschen versuchen, sich zu überzeugen. Das können andere, das können Kommentare sein, das können so Pro-Contra-Stücke sein, wo man sozusagen zwei unterschiedliche Ansichten mitbekommt. Generell ist dieser Dialog im Sinne von Verständigungsprozesse organisieren ganz eng verbunden, auch mit so einer klassischen Funktion von Massenmedien, nämlich der Forumsfunktion, über die man auch seit 30, 40 Jahren spricht. Also Medien, öffentlich-rechtliche Medien allemal als die Instrumente, mit denen sozusagen gesellschaftliche Debatten geführt und ausgehandelt werden. Es ist aber in den letzten Jahren auch durch das Internet vermittelt, der Anspruch an öffentlich-rechtliche Medien gewachsen, selber in den Dialog zu treten, ansprechbar zu sein für die Wünsche des Publikums, das Publikum auch stärker noch mit einzubeziehen. Die öffentlich-rechtlichen Medien sind von ihrer Grundanlage immer schon angebunden gewesen an gesellschaftliche Gruppen. Die Aufsichtsgremien, das würde es ein bisschen zu weit führen, aber Rundfunkräte als Beispiel, da sind gesellschaftliche Gruppen repräsentiert. Aber inzwischen kann man natürlich noch viel mehr machen, als 40, 50 Menschen regelmäßig sich treffen zu lassen. Man hat Kommentarfunktionen, man kann Dialogangebote organisieren. Es gibt Redaktionsbusse, die sozusagen durchs Sendegebiet fahren und ansprechbar sind. Und all das sind Dinge, die auch zu dieser Dialogfunktion führen, wo es darum geht, dass öffentlich-rechtliche Medien Verständigungsprozesse organisieren. Kristina Kobrow: Das ist ja jetzt aber auch die Sicht von den Öffentlich-Rechtlichen selber. Kommen wir mal zu den Erwartungen der Befragten. Spiegelt sich das da in den Ergebnissen? Und wie habt ihr das da konkret abgefragt? Mit welchen Items? Jan-Hinrik Schmidt: Also wir haben die Erwartungen in etwas kleinerem Maßstab abgefragt über jeweils zwei Items pro Dimension. Und da ist, was die Erwartungen angeht, eigentlich durchgängig mit einer kleinen Ausnahme. Erst mal das Ergebnis, Menschen in Deutschland haben hohe Erwartungen an öffentlich-rechtliche Medien im Hinblick auf diese Leistungen. Zum Beispiel, öffentlich-rechtliche Medien sollen Themen und Ereignisse behandeln, die derzeit für die Gesellschaft wichtig sind. Synchronisierung. Also es geht darum, das zu zeigen, was gerade relevant ist. 88 Prozent halten das für sehr oder eher wichtig. Das ist so klassisch. Und da ist also neun von zehn Menschen in Deutschland finden das wichtig. Und wir haben bei vielen anderen auch so Werte um die 80. Eine Erwartung, die ein bisschen rausfällt, ist die Erwartung, öffentlich-rechtliche Medien sollen meine persönlichen Interessen und Lebensweisen abbilden. Das wäre Teil der Repräsentation. Das andere Item war, öffentlich-rechtliche Medien sollen die Vielfalt möglicher Meinungen, Lebensweisen und Gemeinschaften in unserer Gesellschaft abbilden. Das heißt, da haben wir auch wieder zwei Aspekte drin. Das eine, das letztgenannte Vielfalt in der Gesellschaft abbilden, stimmen 80 Prozent zu, erwarten sie von öffentlich-rechtlichen Medien. Das ist ja das, eben möglichst viel von der Gesellschaft abbilden. Das andere, meine persönlichen Interessen und Lebensweisen abbilden, halten nur 50 Prozent, 49 Prozent für wichtig. Diese Lücke zwischen den 49 Prozent, die das wichtig finden, und den 80 Prozent, die sagen, sie sollen die Vielfalt in der Gesellschaft abbilden, die ist ja interessant. Und die erklären wir uns so, dass es also einen durchaus beträchtlichen Teil der Menschen gibt, denen es eben wirklich nicht so ganz wichtig ist, dass sie selber Gehör finden. Aber ihnen ist es wichtig, dass die Breite der Gesellschaft abgebildet wird. Also was ja auch, wenn man sich nochmal überlegt, was können öffentlich-rechtliche Medien leisten? Natürlich, sie müssen in gewisser Weise, also es sind keine personalisierten Medien, vielleicht kann man es darüber besser erklären. Also in sozialen Medien wird das, was ich sehe und das, was ich auch selber sozusagen von mir selber veröffentlichen kann, das ist ja wirklich auf mich zugeschnitten. Aber die öffentlich-rechtlichen Medien müssen eine Auswahl treffen. Und da ist es anscheinend ein Teil, die Lücke zwischen den 49 und 80 Prozent, denen ist es eher wichtig, dass halt die Breite der Gesellschaft abgebildet wird. Kristina Kobrow: Ich finde, es passt ja aber auch irgendwo zu dem Ergebnis, also oder korreliert damit, ist sicherlich ja keine Folge zu dem, was du am Anfang schon erwähnt hattest, dass es einmal die zwei Drittel gibt, die sagen, ich fühle mich persönlich eingebunden in mein persönliches Umfeld. Aber die gleiche oder relativ die gleiche Anzahl sagt, der gesellschaftliche Zusammenhalt, das gefährdet. Das passt ja, finde ich, irgendwie dazu, dass man sagt, naja, ich bin ja eingebunden. Das müssen jetzt vielleicht die öffentlich-rechtlichen nicht nochmal spiegeln, sondern die müssen dann eher dafür sorgen, dass mein Problem irgendwie dann sichtbar gemacht wird, oder? Jan-Hinrik Schmidt: Genau, das ist ein, also diese Zustimmung zu der Aussage, der gesellschaftliche Zusammenhalt ist gefährdet, kann aus unterschiedlichen Positionen geäußert werden. Das kann, also es kann aus einer Position geäußert werden, wo man selber das Gefühl hat, man wird, ist abgehängt, man ist vielleicht sozial nicht gut eingebunden, man gehört vielleicht eher zu denen, die von irgendwelchen Entwicklungen negativ betroffen sind. Also dieses Gefühl so, mir selber geht es zunehmend schlechter. Ich verliere den, sozusagen die Einbindung, verliere vielleicht auch den Halt in der Gesellschaft. Ich bin nicht mehr in dem Maße abgesichert, weil soziale Sicherungssysteme abgebaut werden. Also aus so einer Haltung kann man zu diesem Eindruck kommen. Oder man kommt aus einer für sich selber persönlich durchaus gesicherten Position und macht sich Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, weil man vielleicht beobachtet, dass es andere gibt, die eben abgehängt werden oder sich selber abkapseln. Da gibt es ja auch nochmal, wenn man da genauer hinguckt, gibt es ja diese zwei unterschiedlichen Entwicklungen. Es gibt eben tatsächlich gesellschaftliche Gruppen, die abgehängt werden, also die vom Einkommen her, von der sozialen Sicherung vielleicht auch von ihren Einstellungen her das Gefühl haben, sie haben keinen Bezug mehr zur Gesellschaft. Und dann gibt es aber die Menschen, die sich im Prinzip selber abkoppeln. Dann sind wir bei so Debatten rund um, also zum einen natürlich alles, was so mit Verschwörungserzählungen, alternativen Weltsichten, Zweifel an Wissenschaft und Journalismus zu tun hat, wo Menschen also für sich selber entscheiden, ich glaube dem allen nicht mehr und sich dann teilweise halt in kleinere Gruppen zurückziehen, in denen sie halt finden. Und das sind zwei mögliche Erklärungen, warum Leute sagen, der Zusammenhalt ist gefährdet. Kristina Kobrow: Kommen wir nochmal zu den Erwartungen vielleicht grundsätzlich zurück. Du hattest vorhin die drei Dimensionen genannt, Synchronisation, Repräsentation und Dialog. Wie ist es denn zum Beispiel also bei dem Punkt Dialog, wie gehen da die Erwartungen auseinander? Also ist es tatsächlich auch in der Bevölkerung so, dass die Erwartung da ist, dass die öffentlich-rechtlichen Medien in die Gesellschaft gehen und dort sehr viel machen, sehr viel mehr machen, als sie getan haben vielleicht früher? Oder ist das eigentlich eher was, wo die Öffentlich-Rechtlichen vielleicht denken, naja, das definieren wir als unsere Aufgabe, aber es ist der Bevölkerung gar nicht so wichtig. Jan-Hinrik Schmidt: Beides. Also das eine ist, dass tatsächlich so Angebote und Verfahren, um den Dialog mit der Gesellschaft zu suchen, für die öffentlich-rechtlichen Medien auch in den letzten Jahren wichtiger geworden sind und auch sozusagen mit zu ihrer Aufgabe gehören. Aus den Erwartungen können wir ablesen, dass etwas mehr Menschen erwarten, nämlich 83 Prozent, dass öffentlich-rechtliche Medien dazu beitragen, dass verschiedene Gruppen in der Gesellschaft ins Gespräch kommen. Das war das Item dort. Also dass öffentlich-rechtliche Medien mithelfen, Verständigungsprozesse zu organisieren, auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Das, wie gesagt, kann von der Talkshow zur Primetime bis hin zu Dialogveranstaltungen vor Ort reichen. 83 Prozent erwarten das. 73 Prozent erwarten, dass öffentlich-rechtliche Medien in den Dialog mit ihrem Publikum, mit den Hörerinnen und Hörern und NutzerInnen treten. Das ist, also da ist ein 10-Prozent-Punkte-Unterschied, aber im Prinzip auch beides noch relativ hohe Erwartungen. Das eigentlich Interessante ist, wenn wir dann nachher über die wahrgenommenen Leistungen sprechen, weil da tatsächlich an der Stelle eine Kluft aufgeht, die auch auf Handlungsbedarf besteht. Bei den Erwartungen würde ich an der Stelle noch gar nicht so groß das Augenmerk richten. Also die Menschen erwarten, in Klammern zu Recht, viel von den öffentlich-rechtlichen Medien. Es sind ja auch ihre Medien. Die öffentlich-rechtlichen Medien werden von uns getragen. Es sind unsere Medien. Kristina Kobrow: Wie ist das denn aber jetzt in der Folge mit der Wahrnehmung? Also das eine sind die Erwartungen, das sind vielleicht auch die Wünsche. Das Zweite ist, werden diese Erwartungen oder Wünsche denn eigentlich auch erfüllt? Jan-Hinrik Schmidt: Auch ja und nein. Also wir haben die Wahrnehmung der Leistungen von öffentlich-rechtlichen Medien dann über eine etwas größere Anzahl von verschiedenen Items oder Aussagen erfragt, also etwas größer als untertrieben, 33 statt im anderen Jahr nur 6. Das heißt, wir haben es da stärker ausdifferenziert, um auch nochmal hier die, ein bisschen größer Seite abzudecken, was öffentlich-rechtliche Medien tatsächlich leisten oder zu leisten versuchen. So und haben jetzt auch für diese erste Präsentation der Ergebnisse, mussten wir uns da auf ausgewählte Leistung konzentrieren. Also wir haben natürlich alle ausgewertet, aber wir haben dann 33 Items erstmal, das erschlägt jemanden, wenn man das irgendwie präsentiert kriegt in der Präsentation oder in einem Kurzbericht liest. Also haben wir uns da auf ausgewählte Items konzentriert, aber jetzt nicht nur auf die, die am besten abschneiden, auch ganz wichtig, sondern die im Spektrum auch in den drei Dimensionen, Synchronisierung, Repräsentation, Dialog abbilden. Das war die Vorrede. Die Befunde zeigen, dass die Zustimmung, ja, ich nehme wahr, dass öffentlich-rechtliche Medien dies leisten, ich stimme dem zu, dass sie das leisten, dass die etwas geringer ausfällt als die Erwartung. Das ist aber auch erstmal verständlich, weil es sozusagen immer leichter ist, Erwartungen zu äußern, als dann zu sagen, ja und das tun sie auch. Also andersrum wäre merkwürdig, wenn Leute eine Leistung, wahrnehmen, aber nur 20 Prozent erwarten. Da wäre natürlich auch eine interessante Diskrepanz, aber das haben wir gar nicht gefunden. Und erstmal so, dass das große Bild ist, dass die Leistungswahrnehmung bei den Teilbereichen, die sich mit Synchronisierung und mit Repräsentation beschäftigen, insgesamt besser ausfällt. Also da stimmen größere Anteile, die liegen meistens so zwischen 60 und 70, 75 Prozent stimmen diesen verschiedenen Leistungen wahr. Ich sage mal ein Beispiel. Die öffentlich-rechtlichen Medien behandeln Themen, die für die Gesellschaft wichtig sind, Synchronisierung, sagen 71 Prozent, ja, das trifft weitgehend oder voll und ganz zu. Also 71 Prozent der Deutschen ab 14 sind der Ansicht, ja, öffentlich-rechtliche Medien behandeln Themen, die für die Gesellschaft wichtig sind. Oder noch ein anderes aus dem Bereich Synchronisierung. Öffentlich-rechtliche Medien sind eine verlässliche Informationsquelle in Krisenzeiten, sagen 60 Prozent. Also, dass man als Gesellschaft bei öffentlich-rechtlichen Medien mitbekommt, was in der Krise gerade Sache ist oder was man tun kann, 60 Prozent stimmen denen zu. Ähnliches bei Repräsentation. Da lese ich jetzt mal nur ein Item vor. Öffentlich-rechtliche Medien bringen vielfältige Geschichten über Menschen in Deutschland und Europa, 65 Prozent, sagen das trifft weitgehend oder voll und ganz zu. So, das, was ein bisschen abfällt, sind die dialogorientierten Leistungen. Die sind jetzt auch nicht, das ist nicht so, dass da keiner zustimmt, aber da haben wir tatsächlich verschiedene Teilaussagen, wo wir nur so an die 50 Prozent oder weniger an Zustimmung haben. Und das, was jetzt, wir haben vorhin drüber gesprochen, was in dem Zusammenhang jetzt eben interessant ist, also die öffentlich-rechtlichen Medien machen Dialogangebote, um als Zuschauer, Hörer oder Nutzender seine Meinung zum Programm sagen zu können, dem stimmen nur 44 Prozent zu. Und wir hatten vorhin, ich habe es schon wieder vergessen, aber das waren 70 Prozent, glaube ich, die das erwarten. Das heißt, hier haben wir tatsächlich eine relativ große Diskrepanz, dass also ein beträchtlicher Teil der Deutschen das eigentlich erwartet, aber etwas weniger als die Hälfte auch das Gefühl haben, ja, das tun öffentlich-rechtliche Medien ausreichend. Hier ist also ein Punkt, will ich jetzt noch nicht vorgreifen, aber das ist auch so eine Sache, glaube ich, die so im Sinne von Handlungsempfehlungen oder Handlungsvorschläge, die dann auch aufgegriffen wurde. Kristina Kobrow: Aber hier ist ja noch offen, inwieweit sie das leisten sollten. Also ob es irgendwie heißt, zum Beispiel mehr Talkshows oder gerade mehr Dialog tatsächlich vor Ort oder so. Also die Art und Weise des Dialogs und des Formats ist einfach noch offen. Wobei bei diesem einen Item, was ich zitiert habe, da geht es explizit um Angebote, dass man selber mit den Öffentlich-Rechtlichen ins Gespräch kommen kann. Kristina Kobrow: Was ja aber auch im Radio sein kann, zum Beispiel. Jan-Hinrik Schmidt: Ja, Call-in-Sendungen und so, das ist ja ein gängiges Format. Genau, es kann also genau zu Wort, dass man seine Meinung sagen kann, kann im Programm seine Meinung sagen, indem man sozusagen gehört wird. Das schließt aber eben auch ein. Und realistischerweise wird es solche Dialogangebote außerhalb des eigentlichen Programms geben, weil sozusagen der Sendeplatz ja beschränkt ist. Aber man kann eben, ja, es gibt ja immer so Sommertouren, wo dann die Redaktionen vielleicht vor Ort sind. Und dann sind sie auf dem Marktplatz in so kleineren, mittleren Städten, wo man ins Gespräch kommt. Und dann wird da manchmal davon auch gesendet. Und dann kommt man vielleicht mal mit einem O-Ton zu Wort und so weiter. Also solche Dinge. Aber eben wirklich auch, ja, also gerade im Netz, interaktive Formate, wo man sich äußern kann, wo man auch über bestimmte Fragen vielleicht mitdiskutieren kann. Und das kommt dann möglicherweise, ausgewählte Stimmen kommen ins Programm. All sowas ist damit, glaube ich, mitgedacht. Das Wichtige ist ja, es ist kein Selbstzweck. Es geht darum, dass Menschen erfahren, dass öffentlich-rechtliche Medien, wie gesagt, sind ihre, sind unsere Medien, dass sie da mitsprechen können und auch sozusagen das, was sie bewegt, mit an die Redaktion und vielleicht auch mit ins Programm kommt. Dass sie nicht das Gefühl bekommen und sagen, das, was in öffentlich-rechtlichen Medien auftaucht, ist sozusagen was Abgekapseltes, wo nur ein kleiner Teil der Gesellschaft bestimmt, was da jetzt zur Sprache kommt. Nee, das eben nicht. Kristina Kobrow: Ich frage mich aber auch so ein bisschen, ich weiß gar nicht, wie konkret ihr das vorher abgefragt habt, aber du hattest ja am Anfang auf jeden Fall auch schon gesagt, es gab diese Unterscheidung mit, die einen fühlen sich sehr eingebunden, sowieso schon, und die anderen nicht. Gibt es da Unterschiede, die ihr dann bei den Antworten noch herauslesen konntet? Jan-Hinrik Schmidt: Ja, es gab vielleicht nochmal einen Schritt zurück von den Erwartungen und Leistungen. Wir können zum Beispiel zeigen, dass im Stammpublikum der öffentlich-rechtlichen Medien die Menschen, die selber auch sagen, sie sind eher stärker eingebunden, überrepräsentiert sind. Das heißt also, das ist der Anteil der Menschen, die von sich selber sagen, ich fühle mich eingebunden, der ist ungefähr zwei Drittel. Wenn man sich nur das Stammpublikum der öffentlich-rechtlichen Medien anschaut, also nur die Menschen, die mindestens irgendein Angebot, also vielleicht einen Radiosender oder irgendwie die Mediatheken oder Audiotheken im Internet oder einen Fernsehsender, öfter als viermal die Woche gucken, so bei unserer Definition. Wie viel Prozent waren das? Das schwankt nach Alter, es waren aber auch ungefähr zwei Drittel. Aber unter denen, die von sich selber sagen, sie sind stärker eingebunden, ist der Anteil höher. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen persönlich eingebunden sein und einer regelmäßigen Nutzung öffentlich-rechtlicher Medien. Den darf man jetzt um Himmels Willen nicht als Ursache Wirkung, so nach dem Motto hör gefälligst Deutschlandradio und dann verstehst du dich auch mit deinen Nachbarn, das wäre ein bisschen sehr vereinfacht. Aber wir haben das so gedeutet, dass es hier also einen Zusammenhang gibt zwischen unterschiedlichen Wegen, mit denen Menschen in der Gesellschaft eingebunden sind. Und das hat eben was damit zu tun, wenn ich stärker vor Ort, also in meinem Umfeld, mich integriert fühle, gibt es auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ich öffentlich-rechtlich Medien regelmäßiger nutze. Und umgekehrt, das sind beides unterschiedliche Modi des Angebundenseins, der Public Connection, könnte man auch sagen. Und wie gesagt, Ursache Wirkung ist da, da kommen wir mit unserer Befragung nicht dran, das wird man wahrscheinlich auch nie irgendwie ermitteln können. Aber es verweist eben darauf, dass es da bestimmte Teile der Gesellschaft gibt, egal wie man guckt, die angebunden sind an die Gesellschaft. Das heißt umgekehrt auch unter den Menschen, die öffentlich-rechtliche Medien sporadisch oder auch nie nutzen, da sind die etwas höher repräsentiert, die von sich sagen, sie sind nicht so stark eingebunden. Das ist nicht, also man darf das jetzt auch nicht komplett, die einen nutzen nur öffentlich-rechtliche Medien, die anderen nicht. Es sind immer nur hier Korrelationen und sozusagen kleinere Unterschiede in Proportionen, die aber interessant sind, weil sie eben auf bestimmte Zusammenhänge des Eingebundenseins hindeuten. Bei den Erwartungen und Leistungswahrnehmungen, also die Erwartungen, hatte ich ja gesagt, die sind generell relativ hoch, also immer so um die 80 und mehr Prozent, da sind die Unterschiede gar nicht so groß zwischen diesen Gruppen. Bei den Leistungswahrnehmungen gibt es Unterschiede und zwar so, dass die, die eher gesellschaftlich stärker eingebunden sind, auch eher bestimmte Leistungen wahrnehmen. Das gilt jetzt nicht immer durchgängig für alle 33 Items, aber so in der Tendenz. Also umgekehrt, die Menschen, die von sich sagen, sie sind gesellschaftlich nicht so stark eingebunden, nehmen auch bestimmte Leistungen weniger stark wahr. Was aber, was da unter anderem auch damit zu tun hat, dass die eher schwächer Eingebundenen ja auch gar nicht zum regelmäßigen Publikum gehören. Und das ist auch was, das können wir auch mit der Befragung nicht auflösen. Wie komme ich zu einer eher geringeren Leistungswahrnehmung? Entweder weil ich das wirkliche Gefühl habe, ich nutze die Programme, aber die erfüllen nicht meine, das, was ich denke, die erfüllen bestimmte Leistungen nicht. Oder aber auch, ich nutze die gar nicht und kann es deswegen gar nicht einschätzen. Und das Letztere. Kristina Kobrow: Oder ich kenne sie einfach gar nicht. Jan-Hinrik Schmidt: Oder ich kenne sie überhaupt nicht, genau. Ich weiß gar nicht, dass es Dialogangebote gibt. Klar, wenn ich eher fern den öffentlichen Medien fernstehe, ist es auch erwartbar, dass ich halt bestimmte Leistungen nicht kenne und deswegen auch gar nicht sage, dass die die machen lassen. Kristina Kobrow: Wie ist es zum Beispiel noch beim Alter dann? Also kann man sagen, die Jüngeren haben ganz andere Erwartungen oder beziehungsweise nehmen das Angebot dann, was es tatsächlich gibt, anders wahr als die Älteren? Jan-Hinrik Schmidt: Ja, auch da war tatsächlich auch ein interessanter Befund, der mich persönlich auch so überrascht hat. Also klassisch ist ein relativ eingängiger Zusammenhang mit dem Alter. Je älter die Menschen sind, desto eher gehören sie zum Stammpublikum der öffentlich-rechtlichen Medien. Oder andersrum. Also die jüngeren Altersgruppen, die 14- bis 25-Jährigen zum Beispiel, nutzen auch öffentlich-rechtliche Medien. Da war der Anteil, aber lasst mich nicht lügen, ich meine Stammpublikum unter, also unter 50 Prozent, bei den Älteren deutlich höher. Und das ist relativ, wenn man sich Balkendiagramme anguckt, dann sieht man richtig, wie die Treppe hochgeht. Mit steigendem Alter steigt auch der Anteil im Stammpublikum. So, bei den Leistungswahrnehmungen, also erfüllen öffentlich-rechtliche Medien bestimmte Leistungen, haben wir eine u-förmige Verteilung. Das heißt, die Älteren nehmen zu höheren Anteilen wahr, also sie stimmen eher zu, ja, ja, die machen das, nach diesen abgefragten Items. Und interessanterweise aber auch die unter 25-Jährigen haben auch bei vielen Items höhere Leistungswahrnehmungen als der Gesamtdurchschnitt. Was den Gesamt-, also was sozusagen runterzieht, in Anführungsstrichen, sind die mittleren Altersgruppen, die 25-, 30- bis ungefähr 50-Jährigen. Da finden wir deutlich geringere Anteile von Menschen, die sagen, öffentlich-rechtliche Medien leisten dies oder jenes. In dieser Gruppe haben wir auch weniger Stammpublikum als bei den Älteren, aber mehr Stammpublikum als bei den Jüngeren. Kristina Kobrow: Aber das ist ja die Treppe. Jan-Hinrik Schmidt: Genau, das ist das Interessante. Das hat also nicht-, gar nicht was damit zu tun. Da sind wir jetzt noch nicht-, also so hoch ein-, konnten wir noch nicht so einsteigen in die-, in die Befunde, dass wir uns nun diese Gruppe angucken. Und man kann ja durch statistisches Verfahren im Prinzip versuchen rauszurechnen, woran liegt das denn? Also was bestimmt es dann? Ist es wirklich das Alter? Also ist es so, dass man zwischen 30 und 50 möglicherweise nörgerlicher wird und sagt, naja, die machen das alle nicht. So, ist ein bisschen vereinfacht. Aber es kann natürlich auch was dann mit generelleren Einstellungen zu tun haben. Wer ist auch in dieser Altersgruppe der Teil der Menschen, die tatsächlich aus, ich sag mal, aus grundsätzlichen, um nicht zu sagen ideologischen Gründen, öffentlich-rechtliche Medien ablehnen? Diese Menschen gibt es ja auch in Deutschland. Die sagen, öffentlich-rechtliche Medien werden abgeschafft. Das-, die finden wir nicht ausschließlich, aber doch oft auch, tendenziell eher so im rechtspopulistischen, rechtsextremen Raum, wo Menschen zu Recht auch fürchten, dass öffentlich-rechtliche Medien Gegengewicht zu solchen undemokratischen Kräften sind. Und deswegen sind sie dagegen, wollen sie am liebsten abschaffen. Wir haben es damit zusammenhängend zu tun, dass das eben, wenn man sich immer nur so einzelne, einzelne Variablen anguckt, die Altersgruppen, das Geschlecht, den Wohnort, dann findet man solche Unterschiede. Aber die nachher zu bestimmen oder nachher zu sagen, es liegt aber genau da dran, das ist eben auch verkürzt. Deswegen eier ich jetzt hier so ein bisschen rum. Also man, ich beschreibe erst mal nur quasi Beobachtung von Zusammenhängen, die man, die man mit Blick auf die Daten sieht. Aber man kann eben jetzt nicht sagen, es ist das Alter, weil das wäre dann tatsächlich so, dass man, dass sobald man dann ein bestimmtes Alter erreicht hat, alles wieder in Ordnung ist. Das wäre ein bisschen zu vereinfacht. Kristina Kobrow: Es gab noch einen Aspekt, den ihr ja in der Studie auch abgefragt habt, nämlich die-, also der Institutionsver-, Institutionsvergleich oder beziehungsweise Vergleich zwischen verschiedenen Akteuren. Und jetzt ging es um zwölf verschiedene Akteure und die Frage, inwieweit leisten die einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt? Kannst du erst mal so die, die ersten drei Plätze erläutern? Jan-Hinrik Schmidt: Genau. Also die, die Befragten in der-, also in der Umfrage haben zwölf, zwölf so Institutionen oder Einrichtungen vorgelegt bekommen und sollten jeweils sagen, wie hoch ist der Beitrag, den diese Institutionen, zum Beispiel Sportvereine oder die öffentliche Verwaltung oder öffentlich-rechtliche Medien oder die Kirche? So, das waren so welche von denen. Wie groß ist der Beitrag, den diese Institutionen für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland leistet? Und dann wieder so eine Antwortoption sehr hoch, eher hoch, eher gering, sehr gering. Kristina Kobrow: Um dann zu gucken eigentlich, wie stehen die öffentlich-rechtlichen Medien eigentlich da im Vergleich zu anderen? Jan-Hinrik Schmidt: Genau. Das war eine, es gibt diese Frage ähnlich gestellt regelmäßig, wenn es um Vertrauen geht. Vertrauen Sie bestimmten gesellschaftlichen Einrichtungen? Das geht auch immer durch die Medienstudie, Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen oder der WDR oder wer auch immer da so eine Studie macht, hat rausgefunden, dass das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien nach wie vor hoch ist oder dass das Vertrauen in irgendwie schwindet. Also das mit nach dem Vertrauen, das ist eine gängige Frage. Wir haben, das haben wir auch gefragt, aber wir haben eben auch die gleichen Institutionen vorgelegt und nach dem Zusammenhaltsbeitrag gefragt. So, und dann kann man jetzt die, also dann haben die Menschen geantwortet und dann kann man, wenn man dann immer schaut, wie viel Prozent haben gesagt, der Beitrag ist eher hoch oder sehr hoch, dann bekommt man eine Rangfolge. Öffentlich-rechtliche Medien landen in dem Ranking von zwölf Institutionen auf Rang vier. 53 Prozent der Befragten sagen, der Beitrag öffentlich-rechtlicher Medien im Zusammenhalt ist eher hoch oder sehr hoch. Davor, also noch besser bewertet, werden jetzt von oben Sportvereine, Wissenschaft und Bundesverfassungsgericht, die erzielen höhere. Sportvereine, 65 Prozent der Deutschen schreiben den Sportvereinen einen eher oder sehr hohen Beitrag zum Zusammenhalt zu. Darunter liegen die anderen, ich lese hier mal nicht alle vor, aber tatsächlich, was mich komplett überrascht hat, auf Rang zwölf, also von diesen zwölf am geringsten, die Kirche. Tatsächlich nur 28 Prozent. Und dann gibt es die Botschaft, die wir da rauslesen, ist zum einen, dass öffentlich-rechtliche Medien, also eine Mehrzahl der Bevölkerung, ihr tatsächlich einen hohen Beitrag zuschreibt. Das ist auch, wir haben noch drei andere Mediengattungen mit abgefragt, nämlich lokale, regionale Tageszeitungen, 50 Prozent schreiben den eher sehr hohen Beitrag zu. Private, Fernseh- und Radiosender, 35 Prozent. Soziale Medien wie Facebook, YouTube oder TikTok, 32 Prozent. Also von diesen vier abgefragten Mediengattungen sind die öffentlich-rechtlichen Medien in etwa einen Ticken besser bewertet als die Tageszeitungen. Das heißt, sie sind unter den Mediengattungen aus Sicht der Bevölkerung tatsächlich ein wichtiger Faktor für Zusammenhalt. Kristina Kobrow: Aber so groß sind ja die Unterschiede dann auch nicht? Jan-Hinrik Schmidt: Zu den Tageszeitungen nicht, genau. Das sind drei Prozentpunkte. Es ist dann auch eher so die-, insgesamt so das Bild. Das sind auch alles, muss man vielleicht noch einmal grundsätzlich sagen, mit diesen Prozentwerten und so. Na klar, es gibt diese, also wir beanspruchen Repräsentativität und man weiß aber auch, es gibt natürlich bei so Befragungen immer so Schwankungsbreiten. Das heißt, den wahren Wert trifft man nicht. Und selbst wenn das nun 53 Prozent oder 52 oder 54 sind, das Entscheidende sind tatsächlich ja eher so die Proportionen oder das Verhältnis zu anderen Institutionen jetzt hier. Und dann nachher eben auch die Frage, gibt es denn innerhalb der befragten Teilgruppen, die den Beitrag höher oder niedriger einschätzen? Dass man also schaut, wo unterscheiden sich denn Menschen in genau dieser einen Frage? Und das, da gibt es auch interessante Befunde. Kristina Kobrow: Welche denn? Jan-Hinrik Schmidt: Zum Beispiel, dass der, das ist nicht überraschend, dass das Stammpublikum der öffentlich-rechtlichen Medien den Beitrag noch etwas höher einschätzt. 59 Prozent beim Stammpublikum sagen, öffentlich-rechtliche Medien leisten einen Beitrag zum Zusammenhalt gegenüber 53 Prozent der Gesamtbevölkerung. Sehr interessant aber, die 14- bis 24-Jährigen, also die Gruppe, die auch die Leistungswahrnehmung haben, die hat hier sogar 66 Prozent. Also zwei Drittel der unter 25-Jährigen in Deutschland sagen, öffentlich-rechtliche Medien leisten einen eher oder sehr hohen Beitrag zum Zusammenhalt. Also da liegen sie in dem Ranking, wenn man nur diese Altersgruppe anguckt, sogar auf Rang drei. Kristina Kobrow: Was bedeuten denn die Ergebnisse jetzt aber, also die Ergebnisse insgesamt, die ihr herausgefunden habt, für die öffentlich-rechtlichen Medien? Also was, also erst mal vielleicht vorweg gefragt, sind das jetzt, wie würdest du das als Wissenschaftler einordnen? Sind das Ergebnisse, die bedenklich stimmen oder nicht? Jan-Hinrik Schmidt: Nein, bedenklich würde ich sagen nicht. Sie sind insgesamt jetzt, wenn man wirklich so eine sehr hohe Flughöhe hat, denke ich, bilden sie das ab, was man auch so aus anderen Befragungen oder Kontexten weiß, dass öffentlich-rechtliche Medien nach wie vor im mehr-, im großen Teil der deutschen Bevölkerung sozusagen verankert sind, dass sie ihr Publikum haben, dass von ihnen Dinge erwartet werden, dass ihnen auch Leistungen zugeschrieben werden. Wenn man manchmal so das Gefühl hat, die öffentlich-rechtlichen Medien versagen total oder gehören abgeschafft, dann ist das auch ein Diskurseffekt. Das ist was, weil bestimmte Stimmen auch in der öffentlichen Debatte sozusagen sichtbarer werden. Aber wenn man eine repräsentative Befragung durchführt, dann sieht man eben, in der Breite der Gesellschaft sind öffentlich-rechtliche Medien nach wie vor verankert und das ist ja auch gut so. Ich glaube, über einzelne Dinge, die uns jetzt vielleicht auch so ein bisschen überrascht haben oder so nicht direkt erwartbar waren, haben wir ja gesprochen. Jetzt zuletzt zum Beispiel, dass gerade die unter 25-Jährigen da an manchen Stellen tatsächlich höhere Leistungswahrnehmungen haben, hätte ich so nicht erwartet. Die Folgerungen jetzt für die öffentlich-rechtlichen Medien, da halte ich mich ein bisschen zurück, weil das ist sozusagen, wir hatten ja einleitend gesagt, es ist nicht die Studie des Hans-Bredow-Instituts, nicht die Studie des FGZ, Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Es ist eine Studie, die die drei Häuser durchgeführt haben mit Beratung von uns. Die Ergebnisse werden jetzt, ich glaube, wenn der Podcast veröffentlicht ist, wurden sie öffentlich präsentiert in Frankfurt in der Nationalbibliothek. Und die werden jetzt, da wird es sicher auch Resonanz geben zu dieser Studie und die werden vor allem auch in die Häuser getragen. Also ich gehe davon aus, dass es auch noch mal Gelegenheiten gibt, wo es bei so internen Runden, wo die dann noch mal präsentiert werden, dass es dann vielleicht im ZDF eine Gruppe gibt, die sich mit solchen Fragen beschäftigt und wo dann noch mal darüber diskutiert wird, im Deutschlandradio bei ARD, wo auch immer. Und das ist eigentlich dann jetzt eher die Frage, wie diese Befragung als einen Impuls, das und das haben wir rausgefunden, hier, Stichwort Dialogangebote zum Beispiel, da gibt es noch Luft nach oben, da gibt es noch Luft nach oben. Das ist eine Frage, die sich dann auch mit der Befragung angesetzt wird. Das werden wir sehen. Das Interessante wäre natürlich, ob man so eine Befragung jetzt in drei Jahren noch mal machen kann, um zu sehen, ob sich da bestimmte Dinge verändern. Also nicht nur, ob sich die Wirklichkeit verändert, das wird sie tun, sondern auch, ob sich die Erwartungen und Leistungswahrnehmungen verändern. Das ist aber Zukunftsmusik. Also darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Kristina Kobrow: Dann bleiben wir gespannt. Ich danke dir für deine Zeit und für die Erläuterung der Ergebnisse und wünsche dir noch einen schönen Tag. Jan-Hinrik Schmidt: Danke. Tschüss. Kristina Kobrow: Tschüss. Wie nimmt die Bevölkerung in Deutschland den gesellschaftlichen Zusammenhalt wahr und wie können öffentlich-rechtliche Medien dem Zusammenhalt beitragen? Darüber durfte ich sprechen mit meinem Kollegen Jan-Hinrik Schmidt. Wer noch mehr über die Studienergebnisse erfahren möchte, der folgt am besten den Links in den Show Notes. Wer über Aktuelles am Leibniz-Institut für Medienforschung I Hans-Bredow-Institut informiert bleiben möchte, der folgt uns am besten auf den Plattformen LinkedIn, BlueSky oder Threads. Mein Name ist Kristina Kobrow und dies ist der BredowCast.