BredowCast Nr. 93 Geschichte der dpa Transkript Johanna Sebauer: Herzlich willkommen beim Bredowcast.Das ist der Podcast des Leibniz Instituts für Medienforschung in Hamburg. Mein Name ist Johanna Sebauer, und ich spreche hier mit Medienforscherinnen und Medienforschern über ihre Arbeit. In dieser Folge tue ich dies mit Dr. Hans-Ulrich Wagner. Er ist Medienhistoriker, arbeitet schon viele Jahre bei uns am Institut und hat letzte Woche ein neues Buch veröffentlicht. Eine umfassende Abhandlung über die Geschichte der DPA, der Deutschen Presse-Agentur, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiert. Darüber wollen wir heute sprechen. Herzlich willkommen, Hans-Ulrich. Dr. Hans-Ulrich Wagner: Ja, hallo. Herzlich willkommen meinerseits. Schön, dass wir das machen. Johanna Sebauer: Schön, dass wir das machen. Ja, Mensch, als Medienhistoriker ein Buch zu schreiben über die Geschichte der DPA, das klingt schon mal so ein bisschen nach einem Jackpot-Projekt. Wie sehr bist du eigentlich aufgegangen in diesem Projekt? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Ja, es ist ein tolles Projekt, das seit November 21 eben am Institut angesiedelt war. Und das mir und eben Kolleginnen und Kollegen die Chance eröffnet hat, diese 75-jährige Geschichte der DPA, der Deutschen Presse-Agentur, einer Nachrichtenagentur, zu erforschen. Es gibt nämlich gar nicht so viel Literatur über Nachrichtenagenturen, wie die funktionieren, was die machen und welche große Rolle sie innerhalb des Medien-Ensembles, des Medienmarktes, spielen. Als Historiker wirklich Zugang zu den Akten zu haben, auch Sachen wirklich erstmalig auswerten zu können, das ist ein Jackpot. Das machen Historikerinnen und Historiker sehr, sehr gerne. Ja, gut. Und dann eben auch anlässlich des Jubiläums die Chance zu haben, ein großes, dickes, schweres Buch, substanziell erarbeitet, wie gesagt, jetzt doch gut zwei Jahre ins Land gegangen, jetzt vorgelegt zu haben. Johanna Sebauer: DPA, Deutsche Presse-Agentur, viele können sich vielleicht ungefähr vorstellen, was das so ist. Es ist eine Agentur, die tatsächlich mit Nachrichten handelt. Kannst du uns einmal genauer erklären, was eine Nachrichtenagentur eigentlich macht? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Ja, also das wird jetzt den ganzen Podcast über andauern, das zu erklären, was das ist. Ich fange vielleicht mal mit einer klassischen Definition von Nachrichtenagentur an. Die ist in dem Fall von Emil Dovifat, das ist so der Doyen der Zeitungsforschung, also eine ganz große Nummer. Und in dem Fall ist die Definition aus den 1930er Jahren, und sie lautet, die findet man auch in den klassischen Lexika, : Das sind Unternehmen, die mit schnellsten Beförderungsmitteln Nachrichten zentral sammeln, sichten und festen Beziehern weiterliefern. Da sind alle zentralen Stichworte vereint. Also insofern ist es schon eine interessante Definition, es ist ein Unternehmen. Wir werden über wirtschaftliche Bedingungen reden, das ist sozusagen keine öffentlich-rechtliche Anstalt, sondern ein Unternehmen. Was macht die? Nachrichten zentral sammeln. Sie sichten sie. Was heißt sichten? Das heißt so etwas wie Prüfen, Überprüfen. Und mit schnellsten Beförderungsmitteln – ich werde vielleicht etwas sagen können über die Geschichte von Nachrichtenagenturen erzählen, wann die entstanden sind.Da spielt ganz viel Kommunikationstechnologie eine Rolle. Also das heißt hier in der Definition: mit schnellsten Beförderungsmitteln müssen die gesammelt werden. Und jetzt kommt das letzte Kriterium: festen Beziehern geliefert werden. Aha, also es gibt sozusagen Menschen, Institutionen, Organisationen, die das beziehen. Klingt fast wie ein Abosystem, das die das beziehen. Und da hat man alle Elemente drin. Diese Elemente gelten grundsätzlich für die Geschichte von Nachrichtenagenturen. Also wir reden heute von einem Horizont-Spann von Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute. Und ich werde sicherlich auch die Chance bekommen zu erzählen, warum die Nachrichtenagentur heute natürlich vollkommen anders aussieht, als sie das zum Beispiel 1949 getan hat. Aber die zentralen Punkte als Kriterien – die sind jetzt zwar in der Lebenspraxis und Arbeitspraxis vollkommen anders umgestellt, aber die Elemente sind selbst noch da. Und um diese Definition herum – ja, das ist das, was Nachrichtenagenturen ausmachen. Sie sind sozusagen ein bisschen jetzt wirtschaftlich gesprochen B2B-Unternehmen, Business to Business. Es ist nicht Business to Customer. Also das heißt, der normale Leser, die normale Leserin, der normale Mediennutzer, die normale Mediennutzerin kommt ja mit der DPA in der Form gar nicht in Kontakt. Sondern er liest die FAZ, das Hamburger Abendblatt, was immer auch online auftritt, bezieht seine Nachrichten von sonst woher. Dahinter kann die DPA stehen. Und wenn das Kürzel, das ist das, was sozusagen sicherlich jeder Mann, jede Frau irgendwie schon mal gesehen hat, DPA steht, dann ist es eine Meldung oder ein Foto oder eine bestimmte Information, eine Nachricht der DPA, die über diesen Ausspieler, über das Outlet Zeitung, Presse, Radio, Fernsehen entsprechend mich erreicht. Johanna Sebauer: Springen wir doch mal rein in die Geschichte. Damit hast du dich jetzt jahrelang befasst und es in einem Buch niedergeschrieben, das ein ziemlicher Wälzer geworden ist. Ich habe es ja jetzt hier nur in der PDF-Version auf dem Tablet gelesen, aber ich habe ein Foto gesehen. Das Buch ist ziemlich großformatig auch, weil auch sehr viele schöne Fotos drin sind. Geschichte der DPA. Die DPA ist entstanden vor 75 Jahren, in der unmittelbaren Nachkriegszeit, ein großes Wirrwarr, das in vielen gesellschaftlichen Ebenen geherrscht hat. Wie ist das vonstatten gegangen? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Ja, also diese 75 Jahre, also vor 75 Jahren, 1949, ist sozusagen ganz typisch, weil es ist wirklich zeitgleich mit der Gründung der Bundesrepublik, mit der Verabschiedung des Grundgesetzes. Das heißt, es kommen diese ganzen Kontextbedingungen in einer jungen Demokratie zum Tragen. Dazu gehört dann auch die Gründung einer unabhängigen, politisch unabhängigen, wirtschaftlich unabhängigen Nachrichtenagentur. Das werde ich gleich noch erzählen. Das ist sozusagen ganz typisch und es MUSS sozusagen 1949 passieren. Man muss sich Folgendes vergegenwärtigen: Der Zweite Weltkrieg ist 1945 zu Ende gegangen. Das heißt, es gibt eine Zeit der alliierten Besatzung von 1945 bis 1949. Und in der gab es natürlich auch schon Nachrichtenagenturen in Deutschland, und zwar, grob gesagt, in jeder Besatzungszone eine. Und ganz am Anfang waren diese Nachrichtenagenturen in der amerikanischen, in der französischen, in der britischen, auch in der russischen Besatzungszone erstmal Veranstaltungen der jeweiligen Militärregierung. Und jetzt reden wir von den Westzonen. Und dann wurde im Verlauf der Jahre 1946, 1947 schon immer mehr Verantwortung auch an Deutsche übergeben. Und in dem Fall spielen die Zeitungsverleger – das sind die Verleger, die eine Lizenz erhalten haben, um eine Zeitung machen zu können – eine Rolle. Die bekommen sozusagen auch die Chance, diese Nachrichtenagenturen zu leiten. Also das heißt, das genossenschaftliche Prinzip: Wir haben eine Institution, die Nachrichtenagentur, die getragen wird von den genossenschaftlich organisierten Zeitungsverlegern. Das ist bereits als Prinzip da, das müssen wir noch näher erklären. Und aus diesen drei Nachrichtenagenturen im Westen wird im Verlauf von 1949 dann die zentrale, die nationale Nachrichtenagentur DPA. Dieser Fusionsprozess ist eben das, was bis zum 1. September 1949 passiert ist. Der 1. September ist der Stichtag, da ist wirklich der Geburtstag der DPA. Und in dieser Zeitspanne von 1949 passiert das, dass diese Fusion vonstattengeht. In dem Fall erhält die DPA ihren Sitz in Hamburg. Das ist auch etwas Besonderes. Warum nicht irgendwo in der Bundesrepublik, warum nicht in Bonn, sondern in Hamburg? Da spielen verschiedene Entscheidungen und Handlungen der Nachkriegszeit mit rein. Johanna Sebauer: Und es war ja damals den Besatzungsmächten auch wichtig, die Nachrichtenagenturen vermeintlicher staatlicher Kontrolle zu entziehen. Wie ist das gelungen? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also grundsätzlich gilt ja immer für diese Nachkriegszeit: Die Alliierten haben sich überlegt, wie versuche ich dieses Deutschland, dieses besiegte Deutschland, ja, aber quasi wieder in die Art Unabhängigkeit zu entlassen, aber natürlich zu gewährleisten, dass so etwas wie das Dritte Reich, Nationalsozialismus, Diktatur, nicht mehr passiert. Das heißt, ich muss etwas etablieren, was demokratische Prinzipien befördert. Und für die Nachrichtenagentur gibt es verschiedene Modelle, Nachrichtenagenturen zu organisieren. Das Einfachste ist die staatliche. Das ist eine Abteilung beim Ministerium, und dann ist das eine staatliche Nachrichtenagentur. Das kommt nicht in Frage, weil das hatte Goebbels und der Nationalsozialismus natürlich mit dem Deutschen Nachrichtenbüro gemacht. Also das scheidet aus. Die andere Möglichkeit ist, man macht das richtig privatwirtschaftlich. Die sollen halt Gewinn machen, und wenn sie gut sind, dann machen sie mehr Gewinn, und wenn sie schlecht sind, dann gehen sie irgendwann pleite. Das ist mit der Nachkriegszeit und mit den wirtschaftlichen Bedingungen auch ungewöhnlich. Also ich muss etwas dazwischen machen. Das öffentlich-rechtliche Prinzip wäre das eine. Dann müsste man sozusagen, so wie man das mit dem Rundfunkbeitrag macht, einen Beitrag zahlen. In dem Fall hat man sich für dieses genossenschaftliche Modell entschieden. Und das hat seine Grundlage in der Geschichte mit Associated Press. Die Geschichte von AP ist eine Geschichte dieses genossenschaftlichen Nachrichtenagenturen. Also die große US-amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press. So um die Jahrhundertwende 1900 herum ist dieses Modell zum Tragen gekommen, dass Zeitungsverleger, Pressehäuser, Medienkonzerne sich zusammen eine Nachrichtenagentur leisten, wie man sagen kann. Und in dem Fall ist damit immer auch verbunden, dass sie davon sprechen, News als Public Good, als öffentlichen Wert, als gesellschaftlichen Wert zu sehen. Und durch die Vereinigung von mehreren – also das heißt, wir haben am Anfang so knapp 200 Zeitungsverleger, die zusammen diese Nachrichtenagentur sich leisten – hat man natürlich eine gewisse politische Unabhängigkeit. Also das heißt, da gibt es solche und solche, große und kleine, regionale Verteilung und so weiter. Das passt sehr gut, um eine politisch unabhängige Nachrichtenagentur zu etablieren, um eine gewisse wirtschaftliche Solidität erstmal zu erreichen, also eine Basis, auf der man eben arbeiten kann. Und deswegen ist dieses genossenschaftliche Prinzip – also DPA ist eine GmbH – und das passt natürlich ideal. Und dann mit großem demokratischen Anspruch eben die wahre Nachricht, die geprüfte Nachricht, für ein demokratisches Staatswesen, die gute Information, die solide Informationsbasis zu liefern. Das war sozusagen die Idee, die richtig gut war für diese junge Bundesrepublik und die dann eben auch realisiert wurde. Johanna Sebauer: Nun ist die DPA genossenschaftlich organisiert. Es gibt viele Eigentümer, verschiedene Zeitungsredaktionen in Deutschland leisten sich die DPA sozusagen. Dennoch ist die DPA eine eigene Redaktion. Wie kann man da verhindern, dass Nachrichten einseitig werden, wenn die Nachrichten, die an alle Redaktionen Deutschlands verteilt werden, aus einer einzigen Redaktion stammen? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also du hast insofern recht, dass es natürlich eine Art Einheitsredaktion ist, die in dem Fall diese Nachrichten schafft, die dann weitergeleitet werden. In dem Fall kommen natürlich ganz viele Sicherungsmechanismen zum Einsatz. Also natürlich werden die Journalistinnen und Journalisten bei der DPA auf bestimmte Grundsätze verpflichtet. Und das Ganze ist hochprofessionell gehandhabt. Das heißt, da wird genau dieses, dass diese Nachrichtenagentur dahinter gute, geprüfte, zuverlässige, faktenbasierte, evidenzbasierte Nachrichteninformationen liefert, gewährleistet. Das muss gewährleistet sein und natürlich auch in diesem politischen Spektrum und so weiter. Denn nur so funktioniert das. Es gibt ein schönes Bild vom Wasserwerk: Die DPA wäre ein Wasserwerk der Demokratie. Sie produziert das Wasser, das quasi geliefert wird. Dieses Wasser ist gut, es ist geprüft, es ist solide. Und dann ist in der Metapher sozusagen, ob man das dann sprudeln will oder nicht sprudeln, mit Cola versetzen oder nicht, das bleibt dann jeweils dem eigenen Medienunternehmen vorbehalten. Aber das Wasserwerk dahinter liefert sozusagen diese garantiert zuverlässige Qualität. Und insofern natürlich eine Schlüsselinstitution für den Medienmarkt. Klar, insofern ist auch deine Frage berechtigt: Ja, es hat natürlich eine enorme Bedeutung. Denn wir, die Mediennutzer, bekommen sozusagen etwas geliefert, wo im Hintergrund diese Art von Prüfung stattfand und diese Art von Qualität geliefert worden ist. Johanna Sebauer: Wie konnte sich denn die DPA in ihrer Geschichte als die Agentur etablieren, die sie heute ist? Es gab ja auf dem Weg durchaus Gegenwind und Kritiker. Dr. Hans-Ulrich Wagner: Ja, ja. Also das war, glaube ich, eines der spannenden Erlebnisse sowieso bei der Recherche und bei der Arbeit mit den Dokumenten. Ich meine, dass ich wusste, dass das nicht im politfreien Raum passiert und dass in den 50er, 60er, 70er Jahren und wie auch immer entsprechend natürlich Einflussversuche stattgefunden haben. Das war mir wahrscheinlich klar, aber in den Details und mit der Akribie dann zu sehen, wie die Bundesregierung, wie Landesregierungen, wie Politik, wie Wirtschaft, wie Unternehmen, wie Diplomatie versucht haben, natürlich auf diesen Kurs der DPA Einfluss zu nehmen, wie umgekehrt die DPA sich natürlich auch bewegen musste in einem hoch politisierten Feld. Einfach zur Erinnerung: Bis 1989 war erst mal Kalter Krieg angesagt. Das heißt, es ist eine Ost-West-Spannung da. Das ist also richtig fantastisch zu sehen, wie die DPA sehr schnell eine internationale Agentur wird, die in Europa, aber dann auch weltweit eben Fuß fasst. Das heißt, es gibt Auslandskorrespondenten. Das deckt sich natürlich mit einer Adenauer-Regierungspolitik, die auch Deutschland sozusagen wieder zu einem souveränen Staat in Europa und auf der Welt etablieren will. Das heißt, Auslandskorrespondenten haben grundsätzlich sehr viel mit der diplomatischen Vertretung im Ausland zu tun, vielleicht manchmal sogar ein bisschen zu viel. Das heißt, ich konnte Akten finden, wo genau diese Art von Arbeitsbeziehungen geklärt werden mussten und wo natürlich diese Frage dann der politischen Unabhängigkeit sich stellt: Wo hört diese Aufgabe des Botschafters auf und wo beginnt die Arbeit eines unabhängigen Auslandskorrespondenten? Also da sind ganz viele tolle Fragen, die im Detail nachzuvollziehen großen Spaß gemacht hat. Johanna Sebauer: Das glaube ich dir. Hans-Ulrich, das Buch ist entstanden im Rahmen eines Projektes, das bei unserem Institut angesiedelt ist. Worum geht es bei dem Projekt und wie kam es eigentlich zu der Zusammenarbeit mit der DPA? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Das Hans-Bredow-Institut in Hamburg und die DPA in Hamburg, das ist geografisch gesehen, zwei Straßenecken weiter, haben mit verschiedenen Forschungsprojekten schon zusammengearbeitet oder tun das eben auch derzeit. Und es war seitens der DPA der Wunsch, zum 75-jährigen Bestehen ein von einem unabhängigen Wissenschaftler verfasstes Werk, eine Publikation, zu erhalten. Und in dem Fall wurde mein Kollege in einem anderen Projekt gefragt, ob wir im Institut jemanden haben, der historisch arbeitet. Und so kamen wir dann sehr schnell zusammen. Bei mir deckte sich das mit einem grundsätzlichen Interesse, dieses Desiderat, dass über Nachrichtenagenturen relativ wenig gearbeitet wurde, bisher. Das heißt, es gibt über Zeitungen, über Rundfunkanstalten natürlich sehr viel mehr Publikationen als über diese Agentur im Hintergrund, diesen Großhändler, diese Art von Metro der Nachrichten, und das zu erforschen, war ein großes Interesse von mir. Insofern haben wir uns gesucht und gefunden und dieses Projekt gestartet. Johanna Sebauer: Vielleicht können wir jetzt auch ein bisschen mehr von dir erfahren, wie du gearbeitet hast. Also das Projekt, hast du gesagt, begann 2021. Da wusstest du, ich schreibe ein Buch über die Geschichte der DPA. Was war dann der erste Schritt? Wie geht man an so ein Monsterprojekt ran? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Ja, man geht ganz pragmatisch ran. Ich suche auf jeden Fall einfach mal die Akten zusammen. Und das war in dem Fall auch ein Glücksfall des Unternehmensarchivs der DPA. Das gab es oder wurde eben in dem Zeitraum auch aufgebaut.Das heißt, ich habe – das war eine Bedingung für das Forschungsprojekt – Zugang zu den Akten bekommen, und zwar auch vorbehaltslos. Das heißt, ich durfte alle Akten, die es gibt, einsehen. Johanna Sebauer: Was kann man jetzt verstehen unter Akten? Also sind das jetzt alle Agenturmeldungen, die es gab seit 1949, plus Korrespondenzen oder was fällt darunter? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Die gibt es sogar in der Form gar nicht, wenn dann eben in der Datenbank und für die frühen Jahre gar nicht mal lückenlos, sondern das ist dann sogar selektiv. Also Akten sind jetzt erstmal schriftliche Akten, das heißt Papier, das irgendwie zwischen Ordnern abgeheftet ist. Und ganz wichtig zum Beispiel: Eine GmbH hat natürlich einen Aufsichtsrat. Das heißt also, die Protokolle der Aufsichtsratssitzungen, denn da werden natürlich die großen Entscheidungen getroffen, die zu lesen. Dann eine Gesellschaft hat eine Gesellschafterversammlung, auch hier die Protokolle, die Jahressitzungen der Gesellschafterversammlung. Redaktionelle Akten, das heißt eben, wenn Auslandskorrespondenten, wenn ein neues Auslandsbüro eröffnet werden soll, und wer dafür in Frage kommt als Korrespondent, wohin geschickt zu werden. Überhaupt alle diese Art von schriftlichen Akten, bildlichen Funden. Also die – wir müssen gleich dazu sagen – die DPA ist natürlich nicht nur eine Text-Nachrichten-Agentur, sondern die ist auch eine Foto-Agentur, die auch Bilder macht, und das heißt also die bildliche Überlieferung. Und also das alles war ein wichtiger Punkt und wurde dann auch noch einmal im Haus herumgefragt, sodass da immer mehr zustande kam. Also das heißt, ich hatte richtig viele Akten. Also wir reden von mindestens 30 laufenden Metern Akten, die eben bewältigt werden mussten. Dann verlässt man sich natürlich nicht nur auf die DPA, sondern guckt in anderen Archiven: das Bundesarchiv, das Landesarchive, Staatsarchive. Ich wollte unbedingt wissen, wann die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten eigentlich dazu kamen, denn die waren am Anfang NICHT mit Gesellschaftern dabei. Das hat so ein, zwei Jahre gedauert. Also war ich im Deutschen Rundfunkarchiv, und da findet man die Intendantenprotokolle, wie sozusagen die ARD dem beitritt. Und Personalsachen, also das heißt, einige berühmte Journalistinnen und Journalisten haben Nachlässe, die in verschiedenen Archiven sind. Das trägt man alles zusammen und dann liest man sehr viel und irgendwann im Laufe der Zeit wird das erst mal sehr viel unklarer, und dann wird es hoffentlich wieder klarer und dann ganz am Ende eines Projektes kann man ein Buch schreiben. Johanna Sebauer: Ja, nur eine kurze Nachfrage zu dem, was du gerade gesagt hast: Gibt es einen Grund dafür, dass der Rundfunk erst später eingestiegen ist? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Das hängt mit diesen Zeitungsverlegern und mit den lizenzierten Zeitungsverlegern zusammen. Also das heißt, diese Art von alliierter Lizenz war über die Zeitungsverlegerverbände der Nachkriegszeit einfach erst mal die Gründungsorganisation. Die einzelnen Rundfunkanstalten hatten sich ein bisschen schwer getan, zum einen, weil sie steuerliche Fragen klären mussten, ob sie da überhaupt Mitglied werden konnten. Und dann gab es eine Phase, wo sie überlegten, ob sie nicht eine eigene Agentur aufmachen. Wie überhaupt ganz am Anfang 1949, 1951 sehr viele Konkurrenten auf dem Feld waren. Das heißt, das war ein wirklich sehr überraschendes Ergebnis, dass die DPA in keinster Weise von Anfang an der Platzhirsch war. Das war eher ein äußerst umstrittenes Feld, aber ein äußerst umstrittenes Feld. Das heißt, es gab ständig Versuche, diese Monopolstellung zu hinterfragen und zu untergraben. Selbst Bundeskanzler Adenauer wollte eine eigene Nachrichtenagentur jenseits der DPA errichten, natürlich weil ihm das nicht gepasst hat, was die DPA da manchmal macht. Johanna Sebauer: Heute ist die DPA dieser Platzhirsch, wie du es gelernt hast. Es gibt andere deutsche Nachrichtenagenturen auch, den Evangelischen Pressedienst beispielsweise, aber die DPA ist die führende Agentur in Deutschland. Dr. Hans-Ulrich Wagner: Man unterscheidet zwischen Vollagenturen und Spezialagenturen. Also hier wäre es eben die Vollagentur. Sportnachrichten, EPD, KNA, das wären Spezialagenturen. Das ist natürlich so ein Mix, der auf dem Markt besteht. Da ist eine gewisse Konkurrenz da, aber eben auch sozusagen eine Aufgabenteilung. Und es gab natürlich in der Geschichte viele Versuche, das Monopol der DPA zu brechen. Also das heißt, diese 75-jährige Geschichte ist voller Machtkämpfe. Johanna Sebauer: Ab wann hat sich das ungefähr so herauskristallisiert, dass die DPA dieses Monopol erlangen wird? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also sie hat eigentlich, das Monopol ist immer umstritten. Also die letzten Konkurrenzkämpfe sind vielleicht mal gerade so 15, 20 Jahre her. Das kommt sozusagen immer wieder mal auf. Das ist also nicht eine Nachkriegsgeschichte, sondern das ist eine ständig begleitende Geschichte. Und natürlich mit unterschiedlichen Vorzeichen, auch unterschiedlichen Marktbedingungen. Aber gut, die Monopolstellung hatte sie natürlich relativ schnell inne, aber sie musste sie auch ständig verteidigen. Johanna Sebauer: Noch mal zurück zu deiner Arbeitsmethode. Du bist dann quasi bei der DPA-Redaktion in Hamburg ein- und ausgegangen, als wärst du dort Mitarbeiter. Ich stelle mir das so vor, es hätten dich dann schon alle gekannt nach einer Weile und sich dann so zugeflüstert: "Ah, da kommt er wieder, der Medienhistoriker." Wie war das so? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Das war wirklich so, wie du das schilderst. Also ich wurde wirklich als "der Historiker" immer bezeichnet, "der Historiker kommt" und so weiter. Und dann muss ich jetzt auch ein ganz großes Lob an die Kolleginnen und Kollegen in der DPA richten. Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen. Ich habe traumhafte Arbeitsbedingungen dort vorgefunden. Ich habe wirklich einen Büroraum zur Verfügung gestellt bekommen, wo die Akten dann gelagert waren, wo ich an diese Akten rankommen konnte, lesen konnte. Ich musste lediglich dem Pförtner sozusagen zurufen "Hallo", und dann konnte ich im Haus in der Villa im Mittelweg in Hamburg eben arbeiten. Das waren sehr, sehr gute Arbeitsbedingungen, die mir dort eingeräumt worden sind. Johanna Sebauer: Und du hast erstmal begonnen damit, alle Akten zu sichten. Wie lang hat das gedauert? Und was macht man dann mit diesen ganzen Informationen? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also, man fängt mit den Akten an. Grundsätzlich, ich fange immer mit den Akten an. In Zukunft dann natürlich auch Gespräche führen. Das heißt, Gespräche mit amtierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und natürlich mit Pensionierten. Das heißt, Menschen, die in der Geschichte der DPA dabei waren und die mir etwas erzählen können. Und da mache ich sozusagen immer, ich versuche, mich möglichst klug zu machen aus dem Studium der Akten, um dann natürlich, wie ich sie auch immer sage, bessere Fragen an die Zeitzeugen stellen zu können. Und manche Sachen erschließen sich ja gar nicht aus schriftlichen Akten. Ich verstehe meinetwegen mal den Kontext nicht, oder ich habe Fragen, die da auftauchen. Die kann ich dann natürlich den Menschen stellen, die dabei waren, die davon betroffen waren, die das mitgetragen haben, die dagegen opponiert haben, aber meinetwegen unterlegen sind. Da kann man dann gezielt nachfragen. Und dann macht es so ein Oral-History-Gespräch mit Menschen natürlich auch großen Spaß und hat großen Sinn. Weil dann natürlich wiederum Fragen kommen. Die kann ich wieder an den Akten überprüfen. Also ist ein ständiges Wechselspiel. Johanna Sebauer: Und all diese Informationen sind jetzt eingeflossen in ein ziemlich dickes Buch. Das sind insgesamt, glaube ich, 13 Kapitel geworden. Und zwischendurch gibt es auch so Einschubkapitel, die sich mit berühmten DPA-Fotos beschäftigen oder so Essays, die bestimmte Themen in den Fokus nehmen. Wie hast du entschieden, wie du das strukturierst? Und warum hast du die Kapitel so ausgewählt, wie sie da im Endeffekt sind? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also, es war erst mal klar, ich muss, ich will eine 75-jährige Geschichte erzählen. Das ist eben eine lange Zeit und da gibt es viel zu erzählen. Ja, okay, das wird sicherlich ein dickes Buch werden. Aber was ich natürlich vor allem auch wollte und was mir vielleicht oder hoffentlich gelungen ist, ich wollte ein Buch schreiben, das auch gut zu lesen ist. Das heißt, in diesem Buch wird man ganz, ganz viele Fußnoten finden. Also dieser Quellenapparat ist da, ich will beweisen, dass ich das aus den Quellen erarbeitet habe. Aber ich wollte um Himmels willen ein lesbares Buch machen. Ich habe mal journalistisch gearbeitet und so. Das heißt, dieses nicht dröge zu erzählen, sondern eben auch gut erzählt zu berichten. Das war mein Anliegen. Und dann bietet sich eine Gliederung an: Es gibt 13 Großkapitel, wie erwähnt. Die sind chronologisch oder thematisch, zum Beispiel gibt es ein Kapitel über die Frauen bei der DPA. Das ist ein thematisches Kapitel. Es gibt aber natürlich chronologische Kapitel, wie das mit der Wendezeit war, wie die DPA dann in der DDR Fuß gefasst hat und in der dann Vereinigten Bundesrepublik gearbeitet hat. Also solche Dinge. Und dann waren eben immer so schöne Sachen, die man besonders gut erzählen kann. Das können jetzt Porträts sein. Fritz Sänger zum Beispiel, der erste Chefredakteur, ist eine vollkommen interessante journalistische Persönlichkeit, auch eine politische Persönlichkeit. Das heißt, ein kleiner Steckbrief, ein Biogramm von Fritz Sänger zu zeichnen, das musste sein. Dann kam natürlich diese Frage dazu: Jetzt sind wir sehr textlastig, aber die Fotografen der DPA – wie schaffe ich es, deren Arbeitsleistung, deren Können darzustellen? Es gibt hunderttausende von Fotos, die die Zeitgeschichte festhalten. Ja, aber ich wollte eigentlich Fotos auswählen, die sozusagen etwas über das Entstehen des Fotos, über die Geschichte dieses Fotos erzählen. Und dann habe ich zehn Fotos im Voraus ausgewählt, wo ich eine Geschichte dazu erzählen kann. Ich kann das vielleicht an einem Beispiel mal deutlich machen. Das war ziemlich schnell klar, dass ich über dieses Foto etwas schreiben will. Vor ein paar Jahren wurde die Regenbogenflagge vor dem Bundeskanzleramt gehisst. Es gab einen riesen Eklat in der deutschen Presse, weil diese Regenbogenfahne flatterte, während daneben die Deutschlandfahne und die Europafahne schlaff herunterhingen. Ah, sagten manche Leute, die DPA bearbeitet ihre Fotos, damit die natürlich besser wirken und aussehen. Das ist so ziemlich der größte Vorwurf, den man der DPA machen kann, dass sie irgendwas manipuliert. Und dann in dem Fall sofort die Faktencheck-Redaktion: Was ist da los? Denn natürlich wurde dieses Foto nicht manipuliert. Die Erklärung war minutiös: Es hat um 4 Uhr 52 und um 5 Uhr 13 und so weiter geregnet. Die Deutschlandfahne und die Europafahne sind immer gehisst. Das heißt, die waren nass und schwer. Während um 10 Uhr morgens für diesen Tag der Chef des Bundeskanzleramtes diese trockene Fahne, die Regenbogenfahne, herausholt und hisst. Dann ist sie leicht und ein leichter Wind genügt, um sie flattern zu lassen. Und das ist eine Geschichte zu einem Foto, wo man die Geschichte des Fotos plus eben das Ethos der DPA, was sie umtreibt, wie sie arbeitet, erzählen kann. Das hat totalen Spaß gemacht, allein diese eine Geschichte zu erzählen. Johanna Sebauer: Was würdest du sagen, wie viel Prozent deiner Arbeit an diesem Buch war Recherche und wie viel war dann die tatsächliche Schreibarbeit? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Das kann man einfach nicht sagen. Das ist ein Prozess, der eben stattfindet. Grundsätzlich, das ist meine persönliche Arbeitsweise: Ich recherchiere sehr lange, sehr gründlich, hoffe ich. Und dann muss ich mich schlichtweg zurückziehen und in Klausur gehen und Text produzieren. Und für diese über 350 Seiten habe ich faktisch vier Monate gebraucht. Also das heißt, November, Dezember vergangenen Jahres, Januar, Februar jetzt hier von 2024, das war die Zeit, wo ich nur hier saß am Schreibtisch und eben Text produziert habe. Johanna Sebauer: Dein letztes Kapitel im Buch beschäftigt sich mit der DPA in sich wandelnden Medienumgebungen. Die DPA ist ja auch, wie die ganze Medienwelt, dem technischen Wandel unterworfen. Wenn wir jetzt in die Zukunft blicken, in die nächsten 75, vielleicht nicht 75 Jahre, was sagen wir, 10 Jahre: Was glaubst du, sind so die größten Herausforderungen für eine Nachrichtenagentur wie die DPA? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also im Moment ist natürlich der absolute Aufreger KI und welche Art von KI. Was kann KI im Journalismus und im Nachrichtenwesen und natürlich auch im Nachrichtenagenturwesen leisten? Da sind die sehr engagiert und waren auch eine der ersten Medienunternehmen, die sich mit KI beschäftigt haben, die auch die ersten ethischen Guidelines veröffentlicht haben. Das oberste Prinzip bei der DPA ist letztlich: Also wenn etwas veröffentlicht wird, wenn etwas rausgeht, muss ein Mensch darübergesehen haben. Das heißt natürlich, wird KI genutzt, und das wird sicherlich noch sehr viel stärker genutzt werden, was die alles kann. Aber die Verantwortung muss eine menschliche Verantwortung sein. Und wo mir das zum Beispiel einleuchtet in der Arbeit: Was KI sicherlich sehr gut kann, ist das, was wir letztlich eigentlich alle kennen, zum Beispiel Übersetzungen. Also das heißt, ich habe einen deutschen Text, ich will den in verschiedene Sprachen übersetzen. Das geht KI-basiert natürlich sehr, sehr gut oder immer besser. Und das kommt jetzt hinzu, sozusagen zu überlegen: Ich will quasi eine – wenn man es vereinfacht – eine Nachricht verschieden ausspielen. Ich will sie textlich ausspielen, ich will sie stimmlich ausspielen als entsprechende Audiosendung. Ich will sie auf verschiedene Zielgruppen zuspitzen. Das heißt, ich kann den Text versuchen, für ein ländliches Publikum, für ein städtisches Publikum, für ein jüngeres Publikum, für ein älteres Publikum, mit vereinfachter Sprache, ohne vereinfachte Sprache, zu gestalten. Also das heißt, diese Art von Targeting – also ich will sozusagen die eine Nachricht, die ich habe, umsetzen in verschiedene Ausspielungen – dass da KI unheimlich hilfreich ist, leuchtet mir eigentlich sofort ein. Und wie gesagt, dann kommt wieder dieses ethische Prinzip dazu: Aber es muss ein Mensch einmal dann noch drüber gesehen haben, damit kein Nonsens, keine Falschmeldung oder sonst was passiert. Es gibt einen Agenturgrundsatz, der heißt, den gibt es seit über 100 Jahren: Be first, but first be right. Agenturen gelten als schnelle Unternehmen. Du musst im Agenturjournalismus noch mal speziell schnell sein, du musst first sein. In dem Fall mit diesem Ethos verbunden, du musst aber richtig sein, du musst eine wahre Nachricht bieten, darfst keine falsche Meldung produzieren. Und ich glaube, die Beschleunigung unserer Gesellschaft, die Beschleunigung des Medienwesens ist sicherlich gegeben. Das heißt also, das, was schon seit 100 Jahren gilt, wird sicherlich noch stärker werden. Ja, be first, but first be right. Und wenn ich eben sage, Social Media sind sozusagen die Konkurrenten, denn Informationen gibt es genügend, wir sind "overnewsed", aber vielleicht sind wir "underinformed". Und diesen Spagat hinzukriegen, wie man schnell ist, aber trotzdem seriös ist, eben keine Falschmeldung, sondern recherchierte Nachrichten bietet – das wird sicherlich die weitere Herausforderung sein, ja, wenn nicht die nächsten 75 Jahre, dann mindestens die nächsten 10, 20 Jahre. Johanna Sebauer: Wenn du dein Buch jemandem empfehlen müsstest, wem würdest du es besonders ans Herz legen? Dr. Hans-Ulrich Wagner: Also ich glaube, das Buch ist, oder so habe ich es geschrieben, dass es eben lesbar ist als eine Geschichte auch der Bundesrepublik, der Nachkriegszeit, der Gesellschaft der Bundesrepublik, der Demokratiegeschichte. Grundsätzlich jedem, der sich mit Medien und zwar mit Medien, wie sie sich auf diesem Markt verhalten, wie sie zusammenspielen, wie sie in Konkurrenz stehen, beschäftigt. Und natürlich auch viel – ich habe versucht, immer die Medienmacher*innen, also das heißt, die Personen, die sich – das Buch heißt "Im Dienst der Nachricht" – die sich in diesen Dienst der Nachricht stellen, darzustellen. Es gibt auch ein Kapitel, wo über kleine Pech- und Pannenberichte geschrieben wird. Das heißt also, wo auch mal Fehlleistungen stattfinden, was man aus diesen Fehlleistungen lernt. Diese Art von Arbeit im Mediensystem, im Medienverbund und was das für die Gesellschaft bedeutet und wie diese davon profitiert, das habe ich dargestellt. Und da würde ich mir natürlich interessierte Leserinnen und Leser wünschen. Johanna Sebauer: Hans-Ulrich, ich wünsche dem Buch einen grandiosen Erfolg. Ich danke dir recht herzlich für deine Zeit. Das war sehr spannend, da Einblicke zu bekommen in die medienhistorische Arbeit, die du geleistet hast. Über weitere Forschungsarbeiten unseres Instituts kann man sich jederzeit informieren auf unserer Website leibniz-hbi.de oder man folgt uns auf LinkedIn, einen Kanal, den wir seit Neuestem fleißig bespielen. Und dann bedanke ich mich fürs Zuhören. Wir werden noch verlinken, wo man dein Buch erwerben kann, natürlich, und verabschieden uns und wünschen uns ein Wiederhören. Tschüss! Dr. Hans-Ulrich Wagner: Vielen Dank meinerseits! Tschüss!